Als erstes gemeinsames Vereinsprojekt haben wir uns entschlossen, eine große, multifunktionale Werkbank zu bauen.
Dazu hat sich eine Gruppe Interessierter zur Planung zusammen gefunden. Die Werkbank sollte Platz für eine eingebaute Tischkreissäge und Oberfräse haben aber auch möglichst flexibel für alle Arbeiten mit Handwerkzeugen sein.
Die Grundkonstruktion besteht aus einem Rahmen aus 80er Kanthölzern, die mit 160er Schlossschrauben verschraubt und Verleimt wurden.
Die Platten im Inneren der Werkbank bestehen aus 21 mm Multiplexplatten, die Unterbauplatte oben aus einer 18 mm MDF-Platte, die Arbeitsfläche aus einer 21 mm Siebruckplatte und die Seitenflächen aus 9 mm Siebdruckplatten.
Die Werkbank ist 2,5 m lang und 1,25 m breit. Um die Werkbank flexibel im Raum sin an den Ecken je 2x 100 mm Bock- bzw. Lenkrollen mit Feststellbremsen montiert.
An der gesamten Werkbank sind umlaufend Aluminium-C-Profile als Kante um die MDF-Platte verklebt. An den Eckensind die C-Profile mit 45° abgeschrägt so dass Ganzstahlzwingen der Fa. Bessey zum Festspannen von Werkstücken in die Aluprofile eingeführt werden können.
Auch in die Arbeitsfläche ist ein Raster aus Aluminium-C-Profile eingelassen und verklebt worden um Werkstücke fixieren zu können. An den Kreuzungen stoßen die Profile offen aneinander und zum Niveauausgleich sind in den Kreuzunngen kleine 3D-gedruckte Quadrate eingeklebt.
In der Wechselplatte am Kopfende der Werkbank soll eine Oberfräse als Tischfräse eingebaut werden.
Um den Staub auch unten an der Fräse absaugen zu können, wurde die Fräse in einen kleinen Kasten eingebaut. Für die Höhenverstellung wurden die Handgriffe der Oberfräse abmontiert und durch mit dem 3D-Drucker hergestellte Adapter an 170 mm langen CNC-Linearführungen befestigt.
Die ursprüngliche Idee, die Höhenverstellung von oben zu realisieren, ließ sich leider nicht umsetzen, da durch die einseitige Verstellung die Oberfräse sich verkantet. Die Verstellung soll daher von unten über eine variable, zentrale Platte über ein Handrad funktionieren.
Die Einsatzplatte, an der die Oberfräse befestigt ist, besteht aus 10 mm Acrylglas. Sie kann samt Fräse nach oben aus dem Kasten entnommen werden um z.B. Fräser und Spannzange wechseln zu können. Die Einsatzplatte wurde mit einem Lasercutter hergestellt.
Die Staubabsaugung der gesamten Werkbank erfolgt über einen großen Lüfter, dem ein selbstgebauter Zyklon mit einer Kunststoffbox für die Grobabscheidung und ein Filterkasten mit einem Luftfilter von einem VW T4-Bulli für die Feinreinigung vorgeschaltet sind, so dass die gesäuberte Abluft eitlich in den Raum geblasen werden kann.
Beim Einsatz von Maschinen, die an den inneren Steckdosen angeschlossen werden wie der Tischkreissäge, der Oberfräse oder anderen an einsetzbaren Wechselplatten montierten Maschinen, wirt die Absaugung über ein Relais automatisch ein- und mit etwas Nachlauf auch ausgeschaltet.
Für die Luftführung wurden diverse Verbindungsrohre und Verteilersowie Absperrschieber, Abschlussstutzen und Abdeckkappen mit dem 3D-Drucker gedruckt. Längere Verbindung bestehen aus drahtverstärkten Schläuchen. Die Absperrschieber sollen die Absaugleistung an den Großgeräten erhöhen. Im Bereich der Oberfräse befindet sich ein Schlauchanschluss oben in der Tischplatte und weiterer in der Blende rechts vom Lüfterfach, der per Wippschalter eingeschaltet werden kann um z.B. den Tisch und Werkstücke absaugen zu können.
Das Fach mit dem Lüfter und der Stromverteilung wird durch eine Platte mit Schnapphaltern verschlossen.
Die Stromversorgung der Werkbank erfolgt über eine Verlängerungskabel, das vom Boden in die Werkbank eingeführt wird. In einem kleinen Verteilerkasten sind das Relais für die Absaugung und ein Schütz-Relais untergebracht. Dieses steuert über mehrere Not-Aus-Schalter die sofortige Stromabschaltung im Notfall. Die Not-Aus-Schalter sind immer in Reichweite bei den Maschinen angebracht.
An 3 Seiten der Werkbank sind zusätzliche Maschinen-Schutzkontakt-Steckdosen mit Klappdeckel für elektrische Handmaschinen angebracht.
Für die Rückseiten dieser Steckdosen wurden Abdeckungen 3D-gedruckt, die Leitungen durch Leerrohre bis zum Verteilerkasten verlegt.
Bei den ersten Projekten hat sich die Werkbank schon bewährt.
Im Moment steht die Werkbank zum Arbeiten nicht zur Verfügung, da wir keinen geeigneten Raum dafür haben.